Da fährt man spät abends nach einem schweren Bürotag und einem MSDN Tech-Talk mit der U-Bahn nach Hause und muss sich von irgend einem komischen Vogel anmachen lassen, ob das da in meinem Gesicht Akne wäre. Durch die Bierfahne betäubt und einfach nur sprachlos verließ die seltsame Gestalt auch schon wieder die U-Bahn. Seine letzten Worte zum Abschied lauteten wohl etwa “Boah, ist das eklig”. Nun, ich für meinen Fall habe auch schon angenehmere Zeitgenossen getroffen.

Kinder: Finger weg von Drogen.

Dass eine ToDo Liste, welche sich selbst über Code-Kommentare pflegt, eine sinnvolle Sache ist, stellt keiner in Frage. Aus diesem Grund wird das bereits seit Jahren in sehr vielen Entwicklungsumgebungen benutzt. Das Prinzip jedoch als Patent anzumelden finde ich einfach nur eine Frechheit². Wird in Kürze patentiert dass man sich vor einem Computer mit Hilfe eines Sitzgeräts, wir nennen es Bürostuhl, auch hinsetzen kann, um angenehmeres Arbeiten zu ermöglichen?

Gestern ging es zusammen mit meiner Frau in die KULTURruine in Karlsruhe. Auf dem Programm stand Veitstanz. Beruhigender Weise kannte ich ca. 90% der gespielten Lieder, die meisten sogar auswendig. Die Ruine selbst ist in einem alten Weinkeller untergebracht und besticht durch schönes Ambiente. Sicher – Boxen und Tische, welche wie Särge aussehen, sind sicherlich nicht jedermanns Sache, doch ist das eine recht übliche Einrichtung für einen Gothic- / Fetisch-Club dieser Art. Schwarze Kleidung war auf alle Fälle Pflicht, sehr zur Freude einiger Debian-Anhänger welche ihre üblichen Debian-Hemden anbehalten konnten 😉

Ausgezeichnet fand ich die Akustik in dem Keller. Auf der Tanzfläche herrschen übliche Lautstärken vor, doch kann man sich nur wenige Meter abseits noch gut unterhalten ohne dabei brüllen zu müssen. Braucht man eine längere Auszeit gibt es einen kleinen Vorraum, bzw. ein kleines abgeschottetes Kaffee. Die Preise für Getränke sind allerdings ziemlich hoch, so zahlte ich für 0,2l Met ganze 3 Euro. Zur Verteidigung muss jedoch gesagt werden, dass der Met ausgezeichnet schmeckte.

Weitere Besuche des Clubs habe ich mir auf jeden Fall mal fest vorgenommen 🙂

Während Microsofts Patent auf das FAT-Dateisystem erneut geprüft wird reicht IBM einen Patentantrag zur Abfrage des Caps-Lock Fehlerstatus ein. Wir kennen das noch alle von unserem guten alten Amiga. Stürzte die Kiste ab blinkte uns die eingebaute LED freundlich an. Und verwendet Linux das nicht ebenfalls z.B. bei einer Kernel-Panic? Wie war das nochmal mit diesen älteren HP-Kisten?

Ist die ESC-Taste eigentlich noch frei?

Aber wir, die EU, wollen ja auch Softwarepatente. Das erinnert mich daran, dass ich heute nur sehr wenig bezüglich der gestrigen Wahlergebnisse im Radio zu hören bekam. Scheinbar ist die frisch angelaufene FussballWM um einiges wichtiger als die neue Sitzeverteilung Deutschlands in der EU.

Positives gibt es wenigstens von der Musikfront. Wie heute auf rundy.de zu lesen war steigt Universal aus dem Kopierschutz aus. Besser spät als nie – die Frage ist nun inwiefern die nun folgende Schadensbegrenzung Erfolg haben wird und ob die restlichen großen Labels mitziehen werden. Wenigstens kann ich mir bei meinem Lieblingslabel Drakkar sicher sein. Wie eine Anfrage meinerseits vor einigen Tagen ergab, hat man hier nie auf einen Kopierschutz gesetzt. Dies sei auch künftig nicht geplant, wie mir versichert wurde.

Auch bei mir ist es mal wieder soweit. Über das Wochenende möchte ich alle Maschinen im Haus aktualisiert haben. Begonnen habe ich mit dem Router, welcher einen neuen 2.4.26er bekommen hat. Hier war dann auch gleich ein Update der iptables, um auch weiterhin mein Lieblingstool Firewall Jay zur Konfiguration dieser nutzen zu können, fällig. Als Dreingabe gabs auch gleich den neusten Indianer, da mir in letzter Zeit ein paar sehr seltsame Logeinträge aufgefallen sind.

Direkt im Anschluss kam mein Desktop- und Spielerechner dran. Hier schnurrt nun der neuste 2.6.7er. Ein kleines Problem mit den nvidia-Treibern konnte glücklicherweise verhältnismäßig schnell gelöst werden. Übrigens habe ich hier inzwischen über 20Gigabyte Spiele installiert und damit ein ernstes Sucht-Problem. Gut, dass mir noch niemand gesagt hat, dass man unter Linux gar nicht spielen können soll 😉

Damit wären meine beiden wichtigsten Maschinen auf dem neusten Stand, die anderen müssen bis morgen Nacht warten 😀

Letzte Woche war der inzwischen recht bekannte Linuxtag in Karlsruhe. Natürlich war ich ebenfalls da und habe mir über zwei Tage hinweg ein ganz gutes Bild machen können. Regelmäßige Besucher werden kaum einen Unterschied festgestellt haben, außer dass wir 2005 die 10-Jahre Premiere haben werden. Der einzige Stand, der dieses Jahr wohl offensichtlich fehlte, dürfte der des XFree86 Projekts gewesen sein. Dafür dieses Jahr mit von der Partie ein recht kleiner Stand von Microsoft. Hier wollte man offensichtlich in erster Linie einmal die Reaktion der Besucher einschätzen. Ein trauriger XP- sowie ein Office 2003-Wimpel zierten die sonst nackten Wände. Wer sich näher am Stand interessiert zeigt, wurde auf die nun frei verfügbaren Unix Tools für WindowsXP aufmerksam gemacht, welche ähnlich wie cygwin (jedoch auf Kernelmodulebene) arbeiten. Mehr findet sich unter der üblichen Internetadresse.

Interessante Beiträge gab es auf den verschiedenen Foren, Lesungen und Diskussionen. Beängstigend war die erstaunlich niedrige Besucheranzahl einer Podiumsdiskussion zum Thema Softwarepatente.

Mit Zivilisation, also Internet, war man buchstäblich an jeder Ecke versorgt. So gab es nicht nur die üblichen Sun Surf-Workstations am Sun-Stand, sondern auch noch ein zweites Internetcafé der Karlsruher-LUG direkt im Konferenzgebäude.

Wer kennt die großen Sanwald Werbeplakate? Abgebildet wird ein großes Hintergrundbild, welches sich auf dem Bierettiket auf dem eingeblendeten Bierglas wiederholt. Das Hintergrundbild scheint eine Art “Finde 10 Fehler”-Bild zu sein. Ich erkläre mir das so, dass besagtes Hintergrundbild für das Werbeplakat einmal nachgezeichnet werden musste. Nun scheint es der Künstler nicht so genau genommen zu haben. Es lassen sich mindestens ein duzend Abweichungen zwischen den beiden Bildern, dem kleinen Bild auf dem Bierglas und dem großen Hintergrundbild, ausmachen. Fazit: Sanwald macht aktiv etwas die Langeweile beim Warten auf die nächste S-Bahn am Bahnhof 😀

Da lässt man in einem Chatroom ein frustriertes Wort zum Montag los und schon wird eine Art Stiftung zur Unterstützung des “Nix-Peil-Tags” gegründet. Eigentlich sollte ich inzwischen wissen, dass man in Raphaels Gegenwart aufpassen muss, was man so von sich gibt 🙂