Sieben ist ein richtig schönes Glücksspiel, bei dem es wirklich nur auf Glück ankommt. Kein taktisches Vorgehen oder Bluffen – nur gewinnen oder verlieren.

So funktionierst es: Das Spielfeld seht ihr auf der rechten Seite. Als Material eignet sich z.B. ein rundes Stück Leder, welches man bei Bedarf dann auch gleich in ein Säcklein zur Aufbewahrung der zwei Würfel erweitern kann. Das etwa handtellergroße Stück Leder sollte besonders in der Mitte, auf der Zahl Sieben, ausreichend Platz für viele Münzen bieten.

Und schon geht es los. Der Beginner würfelt mit zwei Würfeln. Die Augenzahl wird zusammen gezählt und eine Münze auf der entsprechenden Zahl deponiert (Ich empfehle für eine kurze Runde pro Teilnehmer fünf 1-Cent Münzen). Anschließend reicht er die Würfel weiter. Wird nun im Verlauf des Spieles eine Zahl gewürfelt, welche schon mit einer Münze belegt ist, so wird stattdessen die deponierte Münze einkassiert. Der glückliche Spieler muss allerdings unbedingt noch einmal würfeln, da pro Wurfserie wieder eine Münze abgelegt werden muss. Das bedeutet, der glückliche Spieler muss so lange weiter würfeln, bis er eine eigene Münze auf dem Spielfeld deponieren musste.

Ausnahmen gibt es natürlich auch:

Wird eine 2 gewürfelt (1er Pasch), so darf der glückliche Spieler alle Felder außer der Sieben in der Mitte abräumen. Liegt auf keinem der Felder eine Münze, darf er sich eine beliebige Zahl zum Ablegen einer eigenen Münze aussuchen.

Wird eine 7 gewürfelt, so müssen alle Spieler eine Münze in die Mitte legen, sofern sie dazu noch in der Lage sind. Die 7 kann nicht durch eine weitere 7 geleert werden. Der Stapel in der Mitte wächst also bei jeder 7 rasch an.

Wird eine 12 gewürfelt (6er Pasch), so darf der glückliche Spieler alle Münzen auf dem Spielfeld abräumen – inklusive der 7 in der Mitte. Anschließend würfelt er ein weiteres mal und legt entsprechend eine Münze wieder ab, bevor er die Würfel weiter reicht.

Ehrenrunde: Hat ein Spieler keine Münzen mehr, darf er in jedem Fall noch mindestens einmal würfeln. Kann er sich eine Münze aneignen, geht das Spiel für ihn weiter. Konnte er sich keine neue Münze (oder gar viele Münzen) erspielen, scheidet der Spieler aus. Das Spiel geht unter den restlichen Mitspielern weiter, bis schließlich alle Münzen bei einem einzigen Spieler gelandet sind (oder nur noch ein Spieler im Spiel ist). Der Gewinner beginnt die nächste Runde – und darf, sofern um Einsatz gespielt wurde, alle Münzen behalten.

Die letzten Tage habe ich es getan – ich habe meine gute alte SuSE Linux 8.2, welche ich bis heute manuell immer auf den neusten Stand gehalten habe, platt gemacht. Während dieser langen Zeit habe ich nur sehr selten auf YaST zurück gegriffen und so ziemlich alles selbst kompiliert und installiert. Zwar habe ich in durch das manuelle (und unqualifizierte) Patchen eine ganze Menge über Linux gelernt, doch verlor ich mit der Zeit auch den Überblick über das System. Das Packagemanagement (RPM) konnte ich wegen meiner eigenen Pfuscherei ohnehin rasch nicht mehr recht nutzen.

Nachdem ich auf meinem Laptop ausgezeichnete Erfahrungen mit Lunar-Linux gemacht hatte, entschloss ich mich dieses nun ebenfalls auf meinen Arbeits- und Spielerechner zu installieren. Diese sourcenbasierende Distribution verfolgt ein ähnliches Prinzip wie Gentoo Linux. Nach insgesamt drei Tagen Kompilierzeit für das komplette System und dem XOrg X-Server samt KDE war der Rechner wieder voll einsatzbereit. Da ich bereits im Vorfeld mein /home Laufwerk seperatisierte, konnte ich ohne lange Konfiguration sofort nach der Fertigstellung der Installation wie gewohnt weiterarbeiten.

Ein größeres Problem gab es allerdings. Nach der Installation von XOrg und den Linux NVidia Grafikkartentreibern trat folgendes Problem auf, welches den Start des XServers verhinderte:

Symbol noPanoramiXExtension from
module /usr/X11R6/lib/modules/drivers/nvidia_drv.o is unresolved!

Mit diesem Problem ließ mich selbst Google im Stich. Nicht ein einziger Hit. Schlussendlich konnte mir jmhodges weiterhelfen, indem er mir den entscheidenden Tipp gab XOrg noch einmal mit Xinerama Unterstützung zu kompilieren. Er beschreibt das ganze etwas ausführlicher in seinem Webblog.

Heute habe ich mich einmal näher mit GnuPG auseinander gesetzt. Zirias war so nett sich mehrere Stunden mit mir herum zu schlagen, bis ich neben der Theorie auch die Praxis verstand.

Nach dem Erstellen meines Schlüsselpaars, zuerst auf der Konsole und anschließend mit KGPG, hatte ich so meine Probleme KMail das ganze auch beizubringen. Erstens ist KMail wohl nur in der Lage die PGP-Signatur Inline zu senden, was für einige Empfänger sicherlich ein Ärgernis ist. Zweitens kann KMail von Haus aus kein PGP/MIME, was wieder für mich ein Ärgernis ist, da ich KMail ansonsten für ein ausgesprochen gutes Programm halte.

Diese Seite beschreibt wie man zumindest den zweiten Missestand beheben kann. Nach einigen Kompilier- und Konfigurierorgien hat dann auch alles wunderbar funktioniert. Bleibt nur noch ein Bug mit der Entschlüsselung, der unter einigen Umständen aufzutreten scheint. Zu diesem Thema habe ich hier etwas auf einer SuSE Mailingliste gefunden. Das ist zwar keine Lösung, aber zumindest einmal ein Workaround.

Meinen nagelneuen public-PGP gibt es dann gleich hier: duke.famkos.net/pub.txt
Fingerprint: 0798 0D57 1F98 0675 731D AD06 81FB 7AD8 AD53 FE47

Letzte Woche war der inzwischen recht bekannte Linuxtag in Karlsruhe. Natürlich war ich ebenfalls da und habe mir über zwei Tage hinweg ein ganz gutes Bild machen können. Regelmäßige Besucher werden kaum einen Unterschied festgestellt haben, außer dass wir 2005 die 10-Jahre Premiere haben werden. Der einzige Stand, der dieses Jahr wohl offensichtlich fehlte, dürfte der des XFree86 Projekts gewesen sein. Dafür dieses Jahr mit von der Partie ein recht kleiner Stand von Microsoft. Hier wollte man offensichtlich in erster Linie einmal die Reaktion der Besucher einschätzen. Ein trauriger XP- sowie ein Office 2003-Wimpel zierten die sonst nackten Wände. Wer sich näher am Stand interessiert zeigt, wurde auf die nun frei verfügbaren Unix Tools für WindowsXP aufmerksam gemacht, welche ähnlich wie cygwin (jedoch auf Kernelmodulebene) arbeiten. Mehr findet sich unter der üblichen Internetadresse.

Interessante Beiträge gab es auf den verschiedenen Foren, Lesungen und Diskussionen. Beängstigend war die erstaunlich niedrige Besucheranzahl einer Podiumsdiskussion zum Thema Softwarepatente.

Mit Zivilisation, also Internet, war man buchstäblich an jeder Ecke versorgt. So gab es nicht nur die üblichen Sun Surf-Workstations am Sun-Stand, sondern auch noch ein zweites Internetcafé der Karlsruher-LUG direkt im Konferenzgebäude.

Während Microsofts Patent auf das FAT-Dateisystem erneut geprüft wird reicht IBM einen Patentantrag zur Abfrage des Caps-Lock Fehlerstatus ein. Wir kennen das noch alle von unserem guten alten Amiga. Stürzte die Kiste ab blinkte uns die eingebaute LED freundlich an. Und verwendet Linux das nicht ebenfalls z.B. bei einer Kernel-Panic? Wie war das nochmal mit diesen älteren HP-Kisten?

Ist die ESC-Taste eigentlich noch frei?

Aber wir, die EU, wollen ja auch Softwarepatente. Das erinnert mich daran, dass ich heute nur sehr wenig bezüglich der gestrigen Wahlergebnisse im Radio zu hören bekam. Scheinbar ist die frisch angelaufene FussballWM um einiges wichtiger als die neue Sitzeverteilung Deutschlands in der EU.

Positives gibt es wenigstens von der Musikfront. Wie heute auf rundy.de zu lesen war steigt Universal aus dem Kopierschutz aus. Besser spät als nie – die Frage ist nun inwiefern die nun folgende Schadensbegrenzung Erfolg haben wird und ob die restlichen großen Labels mitziehen werden. Wenigstens kann ich mir bei meinem Lieblingslabel Drakkar sicher sein. Wie eine Anfrage meinerseits vor einigen Tagen ergab, hat man hier nie auf einen Kopierschutz gesetzt. Dies sei auch künftig nicht geplant, wie mir versichert wurde.

In letzter Zeit lese ich sehr oft im Bezug auf das Thema “Spiel X läuft nur ohne Sound”. Hier wird beständig geraten den aRts von KDE kurzerhand zu killen. Ja natürlich läuft das dann, aber wozu läuft dieser aRts den dann überhaupt, wenn man ihn immer erst killen muss?

Zur Info: aRts ist /kein/ unnötiges Stück Software. Der Soundserver ermöglicht es allen Anwendungen gleichzeitig Sound auf euren Lautsprechern auszugeben. Klingt langweilig? Na und was macht ihr wenn euch jemand sagt ihr sollt verschiedene 0en und 1sen zusammen mischen und den Mischwert wohlklingend ausgeben? Den genau damit wird die Soundkarte gefüttert, 0 und 1.

Weiter gehts. Wir wollen aRts behalten und trotzdem spielen oder auch andere Anwendungen welche aRts nicht von Haus aus unterstützen über aRts spucken lassen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gängigste, um so etwas mal kurzerhand einzurichten, ist das Zusatzprogramm “artsdsp”. Das Programm kann (leider nur Binaries!) praktisch zwingen sich an den Soundserver anzuhängen indem es die Ausgaben auf /dev/dsp abfängt und umleitet. Programme werden im Stil “artsdsp <programm> <parameter>” gestartet. Probieren wir unsere neuen Kenntnisse einmal aus:
Code:

beko@lion:~> artsdsp quake3
artsdsp works only for binaries
beko@lion:~> artsdsp ut2003
artsdsp works only for binaries

Sucks, hm? Die meisten Spiele starten über ein Startscript. Schauen wir uns einmal das Startscript von Quake3 näher an:

beko@lion:~> which quake3
/usr/local/bin/quake3
beko@lion:~> vi /usr/local/bin/quake3

#!/bin/sh
# Needed to make symlinks/shortcuts work.
# the binaries must run with correct working directory
  cd "/usr/local/games/quake3/"
  artsdsp -m ./quake3.x86 $*
  exit $?

Die relevante Zeile ist dabei artsdsp -m ./quake3.x86 $*. Wie wir sehen wird nun die eigentliche Binary mit dem Zusatzkommando artsdsp aufgerufen. E voila, wir haben Sound über aRts in Quake3. Wiederholen wir das Spiel bei ut2003.

# Let's boogie!
if [ -x "${UT2003_DATA_PATH}/ut2003-bin" ]
then
        cd "${UT2003_DATA_PATH}/"
#       exec ./ut2003-bin $*
        artsdsp -m ./ut2003-bin $*
fi
echo "Couldn't run Unreal Tournament 2003 (ut2003-bin). Is UT2003_DATA_PATH set?"
exit 1

# end of ut2003 ...

Das ut2003 Startscript ist etwas länger. Die relevante Zeile ist jedoch ganz unten: artsdsp -m ./ut2003-bin $*. Ich habe die Original-Zeile lediglich auskommentiert, statt die zu verändern. Same shit here. Der Parameter -m bedeutet laut Manpage folgendes:

-m, --mmap                emulate memory mapping (i.e. for quake)

Alles klar? Nach dem Schema und mit ein wenig Bastelei kann man nahezu jedes Programm überreden über aRts zu spucken. Sollte der Sound etwas laggen, sprich erst mit Verzögerung ertönen, mache dich bitte ans nächste Kapitel und lerne wie man aRts konfiguriert 😉

Ich hoffe das ist dem ein oder anderen eine Hilfe 😉 Tötet nicht ständig eure armen Soundserver, sie sind da um euch zu helfen! So bekommt ihr sogar mitten in einer Runde UT mit wenn ihr eine neue Mail bekommt (“Sie haben Post” :P)