Der Plan war simpel. Ich stellte mich am Silvesterabend an den Hafen und bezog eine Stunde vor Mitternacht meinen Platz auf dem Busdach. Von hier hatte ich einen prächtigen Überblick über die Bucht und die Stadt. Die ersten Raketen stiegen bereits auf, während unter mir der Wasserkocher an einem heißen Tee arbeitete. Dem Clubhaus einer Seglergruppe hinter mir schenkte ich wenig Beachtung. Einige Studenten wollten darin allerdings Silvester feiern und als die Gruppe ihre Posten bezogen wurde ich entdeckt. Drei Studenten schwenkten auf den Bus um und sangen mir kurzerhand ein Ständchen. Da ich eigentlich nur meine Ruhe haben wollte, entschuldigte ich mich auf Schwedisch kein Wort Deutsch zu sprechen. Normalerweise funktioniert das.

Ich musste natürlich genau die Gruppe Studenten erwischen, die an einer dänischen Universität studierten, und damit auch leidlich Schwedisch sprachen. Nach einigem Hin und Her sowie viel Gelächter wurde ich ebenfalls zur Feier im Clubhaus eingeladen und verbrachte Neujahr also tatsächlich noch unter Menschen. Nette Leute, beheizte Räume, warmes Essen, laute Musik, gemütliche Wasserpfeifen und viele viele Raketen. Yay 4 2007!

Es raucht, es säuft und manchmal bumst es auch. Dieses Klischee erfüllt mein Bus seit gestern Abend voll und ganz. Der Motor zieht irgendwo Nebenluft und das Ergebnis ist eine große Schüttelei. Fehlzündungen, bockiges Verhalten in niederen Drehzahlen, Motorabsterben im Standgas und ein extrem mieser Lauf[1]. Auch eine Art die magische 200.000er Grenze zu feiern. Es fehlen zwar noch 300km aber gefeiert darf trotzdem schon werden. Und ich habe mich schon gefragt was zur Hölle ich an Weihnachten machen soll. Mal sehen wo der Hund begraben liegt. Irgendwas ist ja immer 😀

[1] Und wir fahren trotzdem weiter! Prost!

Bei Busdorf gelegen befindet sich direkt an der B77 eine größere Tankstelle. Hier wurde ich heute mit Service verwöhnt, der mir glatt einen Eintrag im Blog wert ist. Und das meine ich absolut nicht sarkastisch.

Wegen schlechten Timing meinerseits stand ich heute früh nach der Arbeit vor abgeschlossener Wohnungstüre. Auf der Suche nach einem warmen Platz, um mich von der Nachtschicht zu erholen, landete ich auf dem Parkplatz für Wohnmobile. Hier gab es Stromzapfsäulen für den nicht geringen Betrag von 2 Euro für 2 Stunden. Da ich mich ja auch nur ein paar Stunden aufs Ohr hauen wollte, kaufte ich eine dieser speziellen Marken. An der Säule dann der Schreck: Es gab nur diese drei-phasigen Anschlüsse. Den habe ich zwar auch am Bus, aber mein Adapterkabel ist auf die Schuko-Steckdosen ausgelegt. Auf dem Absatz kehrt mal nachgefragt ob es noch andere Möglichkeiten gibt – und es gab:

Eigentlich nur für LKW war der Parkplatz wegen dem Container sowieso halb blockiert und wie perfekt für mich. Für meine zwei Euro durfte ich mich “so lange ran hängen wie ich wollte”. Nachdem mir der zugehörige Verteiler aufgeschlossen wurde, hatte ich also für den Rest des Tages einen wunderbar warmen Bus. Dabei half auch die neue Isolierung, mit der ich vor zwei Tagen fertig geworden bin. Diesmal habe ich sogar die Türen vorne isoliert. Matratze und Bettzeug sowieso immer dabei, plünderte ich meinen eingelagerten Notvorrat und frühstückte ausgiebig und brühte mir ein paar Tassen heißen Tee auf. Als ich später dann noch mit meinem leeren Wasserkanister noch einmal in der Tankstelle vorbei sah, wurde mir schon ohne groß zu fragen der Vierkant-Schlüssel für den Frischwasserhahn entgegen geschoben. Das nenne ich Service! (Die sauberen Toiletten waren übrigens auch gratis und Dusche gäbe es auch). Ebenfalls sehr interessant für mich: Nur eine Straße weiter im Industriegebiet befindet sich eine der wenigen Diskotheken in dieser Gegend: Discothek Vineta. Mal sehen was nächsten Freitag läuft.

Den Rest des sonntags habe ich übrigens komplett verschlafen 😀 😉

..für heute vollbracht. Auf der Autobahn unterwegs zur Arbeit ist ein VW liegen geblieben und zwei der Jugendlichen darin mussten dringend zu einem Wettkampf in Kiel. Da war ich schon lange nicht mehr und das Spritgeld habe ich auch wieder bekommen 🙂 Schön, wenn man helfen konnte. Ein wirklicher Umweg war es auch nicht, da ich ja in der Gegend gerade arbeite.

Tja – und im Anschluss habe ich dem Firmenwagen ein paar ordentliche Kratzer verpasst. Warum muss mir so etwas passieren? Ich rutsche elegant über/durch Laub, Wasser und Eis, komme mit heftigen Windböen, Regen Regen Regen und miesen Stoßdämpfern zurecht und bei schnöden Rückwärtsfahren streife ich eine Mauerecke, die sich hybsch niedrig im toten Winkel versteckte. Natürlich steht der Chef daneben. Mal sehen wie ich das wieder gerade gebogen bekomme 🙁 Wobei verbogen ist ja zum Glück nichts und zwei Spraydosen in Wagenfarbe sind auch noch da.

Für den Rest des Tages habe ich mich direkt an die Hafenmauer geparkt und dem Treiben der Wellen bei ausnahmsweise sternenklarer Nacht mit ein paar Tassen heißen Tee zugesehen. Wenn das Foto etwas geworden ist, gibt es das hier morgen an selber Stelle.

Wolf hat hier einen alten NEC P2X Drucker und noch kistenweise Etiketten auf Endlospapier. Leider bot kein bekanntes Programm eine Möglichkeit um zum Beispiel möglichst einfach Etiketten mit Adressen zu bedrucken. Eine neue Vorlage für OpenOffice war viel zu viel Aufwand und es musste immer gleich eine ganze Seite gedruckt werden, was bei Endlospapier nicht viel Sinn macht. Abgesehen davon ist eine Textverarbeitung dieses Kalibers einfach ein wenig zu viel des guten gewesen. Etwas schlankes und einfaches musste her.

Nun versteht der Drucker auch Rohdaten und stellt den Druck nach der letzten Zeile sofort wieder ein – also im Grunde perfekt für eine derartig banale Aufgabe. Ein einfaches cat etikett.txt > /dev/lp0 führte bereits zum Ziel. Nun ist das leider nicht so ganz benutzerfreundlich und der Drucker musste immernoch von Hand auf das nächste freie Etikettenfeld justiert werden. Aus der fixen Idee entstand heute KawPrint:




In der ersten Version 0.1 erfüllt es ganz genau seinen Zweck:

  • Einfaches Drucken von Adressen, die z.B. aus dem Browser von EBay kopiert auf Etiketten gedruckt werden können
  • Funktion für zeilenweise Vorschub um komfortabel auf das nächste Etikett zu justieren
  • Reset-Knopf um die aktuelle/vordefinierte Adresse aus dem Textfeld zu entfernen
  • Druckergerät frei wählbar
  • Erkennt ob Gerät verfügbar und mit aktuellen Zugriffsrechten beschreibbar ist
  • Weitere Verbesserungen sind schon in der Planung. Für einen halben Tag Arbeit bin ich auf jeden Fall ganz zufrieden (und programmieren kann ich offensichtlich doch noch 😀 ).

    Ein ganz normaler Tag. Erst fahre ich mit meinem T3 rüber zu A.T.U. um ein paar Kleinteile zu beschaffen. Auf der Rückfahrt liegt in einer Feldausfahrt ein anderer T3 und eine siebenköpfige Familie steht davor. Wäre das Wetter nun nicht gerade unter stürmig einzustufen, wäre ich ja von einem Wanderausflug ausgegangen. Ich bin also mal rechts ran. Nach kurzem Plausch mit dem Besitzer stellte sich heraus, dass die vordere Bremsscheibe gebrochen war, da sich der Bremssattel festgefressen hatte. Ein weiterer T3 gesellte sich auch gleich noch dazu. Da es zu Wolf ja nur ein Katzensprung war, schleppte ich Christian, so hieß der T3-Fahrer nämlich, gleich mit einem glücklicherweise vorhandenem Schleppseil mit zu Wolf zurück ab. Hier konnte er das Teil rasch auswechseln und seine Fahrt fort setzen. Wolf hat ja immer alles da. Auch nett: Die Großfamilie stammt ursprünglich aus dem Schwabenland und ist wohl erst in diese Ecke umgesiedelt. Ein wenig Heimweh macht sich bei dem unverkennbaren Akzent breit und unsere kleine Gemeinschaft hier ist einen Schrauber reicher. Busgeschichten, die das Leben schreibt. Und da gibt es wirklich noch Leute, die mich fragen, warum ich so eine alte Karre fahre!

    Im Anschluss habe ich mich dann noch mal wieder selbst überwunden und einen Termin beim Friseur wahr genommen. Schweren Herzens lies ich mir einen Teil meiner Wolle abnehmen. Auch der Großteil meines Bartes musste mal wieder dran glauben. Bilder gibt es die Tage. Zum einen war es mir einfach wieder zu lang, zum anderen wurde ich inzwischen nicht mehr nur von den freundlichen Helfern in grün ständig nach Drogen gefragt. Ich möchte also ein wenig von dem Bombenlegerklischee weg kommen (!) und da ist ein gepflegter Schnitt einfach ein muss. Hier hat der T3 leider auch einen Negativeffekt, der das Bombenlegerimage noch verstärkt. Aber einen Tod muss man ja bekanntlich sterben und der Bus kommt sicher nicht weg 😀

    Wenn früh am Morgen die Werkssirene dröhnt… gut gut, wir haben keine Sirene, denn das wäre sonntags um 3 Uhr früh auch ein wenig auffällig, aber geschafft wird trotzdem. Nachdem ich mich um 2 Uhr früh aus dem Bett gerollt habe, wetze ich mit dem am Tag davor abgeholten Ducato Richtung Druckerpresse. Die Autobahn gehört mir dabei ganz alleine, da Sonntag früh absolut nichts los ist. Und das ist gut so, denn der Ducato schafft seine 120km/h nur mit Mühe. Gegen 2:45 Uhr passiere ich das Tor der Presse und reihe mich in die Warteschlange der anderen Flottenfahrzeuge ein. Kam beim ersten Andruck nichts dazwischen, beladen die ersten Kollegen auch schon ihre Sprinter. Ein vollautomatisiertes Band schaufelt die Zeitungen in der richtigen Reihenfolge zu den einzelnen Rampen. Das klappt auch in so 95% der Fälle auch wunderbar – die restlichen 5% verursachen irgendwo einen großen Haufen Unordnung, der dann einfach am Ende vom Band gekippt wird. Ist das Packband der Stapel dabei nicht gerissen, kommen diese einfach oben drauf in den Transporter. Da das Band die Pakte in allen erdenklichen Positionen auswirft, ist eine ordnende Hand auf der letzten Wegstrecke zum Transporter immer willkommen.

    Gegen 4 Uhr habe ich dann den Ducato beladen und wetze auf die Autobahn. Der erste Bestimmungsort ist relativ nah und nach kurzer Zeit erreiche ich bereits den ersten Ort. Hier fahre ich nun eine vorher festgelegte Route ab und bringe die Zeitungsbündel zu ihren Verteilern oder in ein Verteilerdepot. Dabei heize ich früh morgens über verlassene Landstraßen und durch stille Dörfer. Das Röhren des alten Dieselmotors zerfetzt dabei als einziges Geräusch die Stille der Nacht und ich habe fast ein schlechtes Gewissen dabei. Andererseits will aber auch jeder seine Sonntagszeitung auf dem Frühstückstisch haben und der Zeitplan ist eng. Bis um 7 Uhr muss ich meine Pakete abgeliefert haben und die Liste der Dörfer und Abladestellen ist lang. Nach der Tour liefere ich den leeren Wagen wieder bei der Spedition ab und mache mich nach Hause in mein Bett und schlafe noch einmal richtig aus. Später werfe ich dann mal einen Blick in die Zeitung, die ich die halbe Nacht selbst ausgeliefert habe.

    Die Nase läuft, der Kopf schwirrt und mir ist entweder heiß oder kalt. Das Fieber hat mich im festen Griff und die Taschentücher gehen rapide zuneige. Draußen ist es kalt und nass und ich habe mir eine schöne kleine Erkältung geholt. Die Woche lasse ich es mal ganz langsam angehen.

    Als ob das nicht genug wäre, kränkelte der Bus auch vor sich hin. Am Samstag fing es er damit an alle paar Minuten mal kurz kein Gas anzunehmen. Am Sonntag, auf der Rückfahrt nach der Arbeit, bockte er dann deutlich mehr. Heute bin ich noch mit Ach und Krach nach Schleswig gekommen und dachte mir: So komme ich nicht weiter. Am Anfang hatte ich ja noch den Spritfilter im Verdacht aber die Idee verwarf ich rasch wieder. Diagnose Lambdasonde. Motorraum auf, Lambda abgeklemmt und wieder Leistung satt. Ab zurück ins Nest. Werde die Woche mal die alte Lambdasonde von meinem alten Bus einbauen.

    TrueCrypt 4.2a ist eigentlich eine richtig schöne und einfache Sache. Damit kann man zum Beispiel zuverlässig Festplatten oder Containerdateien verschlüsseln. (Nebenbei läuft es auch auf Windows). Mit der neusten Linuxversion 2.6.18.x fällt das Build-Script leider auf die Nase:


    Checking build requirements...
    Building kernel module... ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c: In function `dm_truecrypt_init':
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:644: error: syntax error before "DM_MSG_PREFIX"
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:652: error: syntax error before "DM_MSG_PREFIX"
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:659: error: syntax error before "DM_MSG_PREFIX"
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:666: error: syntax error before "DM_MSG_PREFIX"
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c: In function `dm_truecrypt_exit':
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:690: error: syntax error before "DM_MSG_PREFIX"
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:690: error: `DM_MSG_PREFIX' undeclared (first use in this function)
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:690: error: (Each undeclared identifier is reported only once
    ./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.c:690: error: for each function it appears in.)
    make[2]: *** [./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel/Dm-target.o] Fehler 1
    make[1]: *** [_module_./truecrypt-4.2a/Linux/Kernel] Fehler 2
    make: *** [truecrypt] Fehler 2
    Error: Failed to build kernel module

    2.6.18 ist nun schon einige Zeit verfügbar – eine offizielle Patch von TrueCrypt leider nicht. Man muss sich also selbst helfen, was dank offenem Quellcode ja durchaus möglich ist. Die Mühe hat sich auch schon jemand gemacht. So habe ich hier folgenden Patch gefunden:


    --- Dm-target.c 2006-06-28 12:36:28.000000000 +0200
    +++ Dm-target.c 2006-07-17 09:04:45.144351266 +0200
    @@ -29,6 +29,7 @@
    int trace_level = 0;

    #define MSG_PREFIX "truecrypt: "
    +#define DM_MSG_PREFIX MSG_PREFIX
    #define error(fmt, args...) printk(KERN_ERR MSG_PREFIX fmt, ## args)
    #define trace(level, fmt, args...) level < = trace_level && printk(KERN_DEBUG MSG_PREFIX fmt, ## args) #define dbg(fmt, args...) printk(KERN_DEBUG MSG_PREFIX fmt, ## args)