Ich möchte DSL. Da mir mein Modem zu teuer wird, und auch noch sehr langsam ist, wäre die Zeit für einen Umstieg reif. Dabei möchte ich eine günstige Flat haben. ISDN benötige ich nicht, da mir der analoge Anschluss genügt. Ich brauche keine hohen Geschwindigkeiten, also genügt eine DSL 1000. Es muss nur immer verfügbar sein. Wenn ich dabei noch auf den Telekomanschluss verzichten könnte und mir die 16 EUR Grundgebühr spare, wäre das spitze. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit VoIP (Internettelefonie) gemacht, da ich ja schon früher viel über das SIP-Protokoll telefoniert habe. Von dem Gedanken mir die Grundgebühr zu sparen trennte ich mich aber rasch wieder, da ich etwas im “Outer Rim” lebe und die letzte Meile der Telekom gehört. So zog ich also los um mir Angebote machen zu lassen.

Alice: Am Stand trug ich meine Sorgen vor und man versuchte auch tatsächlich meine Wünsche zu erfüllen. Einzig in meinem Einzugsgebiet sei gar kein DSL möglich. Ich beharrte auf dem Standpunkt dass dem nicht so ist, da ich genau weiß, das mein Vermieter DSL hat. Im selben Haus! Nachdem er mich drei mal zugunsten anderer Kunden oder zur Informationsbeschaffung bei seinem Chef stehen ließ mischte sich der freundliche Herr von KabelBW nebenan zum Dritten mal ein. Ich gab ihm die Chance, da ich bei Alice ja ohnehin nicht weiter kam.

KabelBW: Das Gebiet ist neu erschlossen und DSL ausschließlich über Kabel verfügbar. Da kommt dann gleich noch TV und trallala dazu. Kostet auch nur verdammt viel Kohle im Monat. Eine neue Leitung muss auf dem Putz verlegt werden, wo der Vermieter zustimmen muss. ‘tschuldigung, ich wollte nur ein wenig DSL.

O2: Der sehr freundliche Mitarbeiter ging genau auf meine technischen Fragen ein und wusste wovon er sprach. Leider stellt O2 im Moment ausschließlich DSL ohne Telekomanschluss zur Verfügung und damit fällt mein Einzugsgebiet aus dem Programm. In der Stadt wäre es kein Poblem gewesen. Unterm Strich wie Alice also – nur dass der Mitarbeiter richtig Bescheid wusste.

Arcor: Gibbet keinen Laden hier. Ich habe da nur mal kurz an der Hotline nachgefragt. Das war soweit auch alles in Ordnung aber ich mag einfach jemanden live in den ArschHintern treten können wenn etwas nicht funktioniert.

Vodaphone: DSL wäre in meinem Gebiet nicht verfügbar. Nach hartnäckigen Verhandlungen konnte ich ein Angebot für eine DSL 2000 Flat heraus schlagen. Mir wurde gesagt, dass der Telekomanschluss dabei entfällt. Prima, dachte ich. Genau das wollte ich doch. Auf dem Ausdruck des Vertrags stand die Telekom Grundgebühr dann natürlich im Kleingedruckten. Da ich unter Zeitdruck stand und zur Arbeit musste, hatte man wohl schnell meine drei Kreuze erwartet und sich gefreut. Als ich nachhakte wurde mir gesagt, dass man den Anschluss ja später kündigen könne, wenn man kein Festnetz benötigt. Das ist schlichtweg falsch und nach einer kurzen Beratung mit dem Kollegen sah er das auch ein. Ich erbat mir Bedenkzeit und nahm den Vertrag ohne Unterschrift mit. Einen Tag später schlug ich wieder in dem Laden auf und wollte noch einige Details wissen. Eine Mitarbeiterin erzählte mir erst dass der Vertrag schon fertig sei und alles unter Dach und Fach. Als ich ihr erklärte dass es ohne Unterschrift keinen Vertrag geben könne konnte ich endlich meine Fragen stellen. Leider fiel mir die Dame mit ausdauerndem Redefluss ständig ins Wort. Das habe ich falsch verstanden. Das kann der Mitarbeiter gar nicht gesagt haben, denn dann hätte er hier drei Jahre umsonst eine Ausbildung gemacht. Nachdem sie sich mehrmals hartnäckig weigerte mich aussprechen zu lassen, obwohl ich sie explizit darum gebeten habe, riss ich den Vertrag in zwei Teile und verabschiedete mich mit der Bitte den Auftrag im Computer zu löschen.

Telekom: Hätte mich ein rosa gekleidetes Männchen angesprochen – ich hätte irgendwas angezündet. Nach der bisherigen Pleite war ich bereits auf 180 und sehr verzweifelt. Nach kurzer Wartezeit erschien Herr Ritter – und er rettete mich in der Tat aus meiner Not. Ich habe ihm den zerrissenen Vertrag auf den Tisch gelegt und meinte nur “Eure Chance”. Das Ergebnis ist eine DSL 1000 Flat die nächsten Mittwoch verfügbar ist. Der Spaß kostet mich sogar noch weniger als bei Vodaphone (trotz Grundgebühr!) und das Modem konnte ich gleich einpacken ohne eine Versandkostenpauschale von 10 EUR hinlegen zu müssen. Und das Modem gehört mir auch und ist keine Leihgabe! Dafür kostete es natürlich auch etwas. Für 20 EUR[1] kann es dafür aber auch alles, was ich brauche: WLAN, 2x analoger Telefonanschluss mit SIP Unterstützung und Ethernet (und viele andere Spielereien, die ich nicht brauche). Meine Fragen wurden kompetent und freundlich beantwortet und wenn nächsten Mittwoch tatsächlich alles funktioniert bin ich hoch zufrieden.

Übrigens meinte eine Kollegin noch am selben Abend zu mir sie hätte sich vor zwei Monaten das DSL von Vodaphone bestellt. Bis heute sei keine Hardware angekommen. So bekommt man die ersten drei Gratismonate von dem Verein auch herum. Sie wird den Vertrag nun kündigen und ebenfalls zur Telekom gehen.

[1] Dieses Modem kostet normalerweise 40 EUR.

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