Also.. gleich mal vorne weg: Scheibe bei Minus-Graden wechseln ist Dreck. Sucht euch dafür ein warmes Plätzchen mit mindestens 15°C. Einmal friert man sich dabei nicht die Griffel ab und zum anderen kann sich der Dichtgummi nur so ordentlich an den Bus schmiegen. Gebraucht wird: Tücher, Fett (Melkfett z.B. – oder irgendwas anderes neutrales), evtl. Drahtbürste und Rostumwandler (wenn es hart kommt darf richtig geschweißt werden), Paketschnur (oder dünne Wäscheleine. Draht verletzt die Dichtung!), 2 Paar Hände, 1 paar Füße.

Wenn die Scheibe bereits kaputt ist, wie bei mir hier, drückt einer die Scheibe von innen mit den Füßen heraus. Draußen sollte jemand bereit stehen der die Scheibe auffängt. Alternativ kann man auch die Dichtung aufschneiden oder sehr vorsichtig drücken (was bei der Windschutzscheibe meist nicht ohne Verluste geht – bei anderen Scheiben aber sehr wohl).

Dann erfreue man sich am Rost unter der Dichtung. Ich habe noch Glück gehabt. Hier ist nichts durchgerostet. Das Bild zeigt die einzige und schlimmste Roststelle. Eigentlich wollte ich da erst im Sommer ran und tausche die Scheibe weil sie nun mal einen stetig breiter werdenden Riss hat. Mit der Drahtbürste wird der schlimmste Rost abgekratzt und die Fugen gesäubert. Zeitgleich können Helfer die neue Dichtung um die neue Scheibe spannen damit diese zum Einbau bereit ist.

Ein wenig Rostumwandler und schon sieht das Blech wieder viel besser aus. Die Stelle werde ich im Sommer noch einmal richtig behandeln. Dazu ist der ganze Rahmen nun mit Fett eingeschmiert worden. Die neue Scheibe ist inzwischen in ihrer Dichtung welche außen mit Paketschnur umwickelt wird. Die Schnur wird dabei in den Rillen der Dichtung gestopft wo später das Blech der Fensteröffnung sitzen soll. Oben(!) überlappt sich die Schnur um ca. 20 cm. Dann wird die neue Scheibe von außen an den Rahmen gehoben und gehalten während innen jemand die Schnüre in Empfang nimmt.

Unter leichten Fixierdruck von außen kann nun eine der beiden Schnur-Enden möglichst dicht zur Scheibe hin und schön langsam “abgezogen” werden. Dabei muss die Dichtung mitkommen und sich sauber um das Blech legen. Der Helfer kann dabei mit der Faust leicht auf die Scheibe klopfen. Durch die Schläge findet die Scheibe von alleine an ihren Platz und die Schnur geht wesentlich leichter heraus. Unter stetigen Geklopfe (Oi.. Vandalen vor meinem Bus) ist die Dichtung mit der Methode rasch eingezogen. Den unteren Teil sollte man zuletzt machen.

Und so sieht das fertige Ergebnis aus. Die alte Scheibe hat durch das Herausdrücken mit den Füßen noch einige Sprünge mehr. Dank dem Sicherheitsglas-Prinzip zerfällt hier aber nichts in einzelne Teile. Nun muss nur noch die alte Scheibe fachgerecht entsorgt werden. Ich werde morgen mal beim Schrotti aufschlagen und fragen was er da haben will.

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