Wie man das Getriebe entfernt kann man in einem anderen Artikel von mir nachlesen. Nachdem ich nun also wieder ein eigenes Getriebe habe (diesmal ein AGT) wollte ich die Kupplung gleich schnell mitwechseln. Hat man das Getriebe runter sieht das in etwa so aus wie auf dem Bild hier. Die Kupplung hier ist erledigt. Einfach methodisch alle Schrauben lösen bis hinter zum Motor.

Die letzte Hürde: Das Schwungrad. Meines ist leider auch schon ziemlich fertig und mal ziemlich heiß geworden. Das sieht man schön an den Verfärbungen. Leider habe ich für ein neues Schwungrad nicht das Kleingeld über und so bleibt das alte. Runter muss es trotzdem, da das Nadellager dahinter immer gleich mitgetauscht werden sollte. Früher oder später fällt das auseinander und dann darf man das alles noch einmal machen. Wichtig: Die 5 Schwungrad-Scheiben müssen neu wieder eingebaut werden. Am besten also vorher beim Dealer einen Satz neue Schrauben besorgen. Angezogen werden sie über Kreuz mit 60NM + 90°. Um das Mitdrehen des Schwungrades beim Ausbau zu verhindern einfach über die Bolzen am Motor mit einem Schraubenzieher am Zahnkranz blockieren.

Die alte Druckplatte und Kupplungsscheibe. Beide sind deutlich fertig und runter. Verfärbungen und Abrieb wohin man sieht.

Hier in der Mitte sitzt das berüchtigte Nadellager. Hat man keinen passenden Abzieher parat – oder kommt es einem bereits in Einzelteilen entgegen – steht einem hier viel Arbeit ins Haus. Ich durfte es auf die harte Tour heraus operieren. Dabei meißelte ich mit einem Schraubenzieher die im Loch verbliebene Hülse einmal der Länge nach auf bis ich die Reste des Nadellagers heraus hatte. Die Aktion dauerte 3h in denen wir uns gegenseitig beim Meißeln und Schraubenzieher wieder schärfen abwechselten. Ich habe stellenweise schon kein Licht mehr gesehen bis das Dreckding endlich heraus war. Hierbei muss mit großer Vorsicht gearbeitet werden. Der Simmerring darf auf keinen Fall beschädigt werden (zumindest nicht wenn man ohne Ersatzdichtung da steht).

Nach 3 Stunden OP ist der Patient endlich geborgen. Links sieht man das neue Nadellager. Rechts die beiden Teile des alten. Der aufgemeißelte Teil in der Mitte sorgte schon bei anderen Schraubern für viel Frust. Das neue Lager mit ein wenig hitzebeständigen Fett bestreichen und mit viel Gefühl und sehr wenig Kraft mit einem Hammer (und/oder passender Nuss) mit der Beschriftung nach oben wieder einbauen.

Die Schwungscheibe muss vor dem Wiedereinbau unbedingt gereinigt werden. Dazu eignet sich Bremsenreiniger wunderbar. Auch alle anderen (neuen) Kupplungsteile sollte man kurz vor dem Einbau behandeln. Wie oben beschrieben die neuen(!) Schrauben des Schwungrades über Kreuz mit 60NM + 90° anziehen.

Mit Hilfe eines Zentrierdorns (oder alternativ einer alten Eingangswelle) kann die neue restliche Kupplung einfach wieder angebaut werden. Die Druckplatte muss dabei über Kreuz in mehreren Durchgängen angezogen werden, damit sie sich nicht verzieht. Tipp beim Ansetzen des Getriebes: Einfach während dem Einschieben der Eingangswelle ein wenig an den Rädern drehen. So dreht sich die Welle und findet rasch in die vorgesehene Verzahnung. Fertig 🙂

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