Nach drei wunderschönen ruhigen Tagen Juist mussten wir leider wieder Abschied nehmen. Zurück zur nächsten Station in Versmold ging es über Norden, Greetsiel, Emden und.. Winschoten. Ja, in Holland. Nein, wir haben uns nicht verfahren. Das war mehr so eine “Wisst ihr wo wir immer richtig günstig einkaufen gehen?” – Aktion. Ich wollte das ja erst nicht so wirklich glauben, doch tatsächlich: Kaffee zum halben Preis. Und nicht nur das: Im Laden konnte man sich noch im Rahmen einer Werbeveranstaltung direkt einen frischen Kaffee aus einem Automaten ziehen. Beko, als alte Kaffeesuchtel, im Wunterland sozusagen. Holland, wir kommen irgendwann mal wieder. Versprochen.
Auf dem Weg haben wir übrigens das Teemuseum in Norden besichtigt, welches wirklich einen Blick wert ist. Hier erfährt man einige interessante Dinge über Tee, -Geschirr, -Anbau, alte und neue Handelswege und über die Tradition des Tee-Trinkens. Warum das Tee-Trinken überhaupt so wichtig war, ist eigentlich wieder ein brandaktuelles Thema. Mehr Tee(-Time) braucht das Volk ;).
In Greetsiel waren wir natürlich noch in den Zwillingsmühlen. Darf man nicht verpassen, wenn man die ruhige Strecke am Deich entlang bevorzugt. Es ist schön, dass sich einige Dinge nicht zu ändern scheinen. Auch hier gab es die obligatorische Kaffeepause und den wohl teuersten Pfannkuchen Deutschlands. Der Kaffee war echt gut aber für einen einzigen Pfannkuchen 6 EUR aus der Tasche zu ziehen ist ziemlich heftig. Kein Wunder wurde es plötzlich still im Raum, als besagter aufgetafelt wurde. Pom Pom.
Weiter in Emden ging es ins Landesmuseum. Da gibt es die Rüstkammer mit einigen sehr schönen Stücken. Erstaunlicherweise durften die wertvollen Klingen ungestraft berührt werden, wie uns eine andere Gruppe Touris frech demonstrierte. Fotos durfte man aber nicht machen. Darauf achtete eine Museumsangstellte pingelig, die uns während des ganzen Besuchs nicht von der Seite wich. Huhu, nicht wir, die Mittelalterfans, sind die Terroristen, sondern die anderen ahnungslosen “Boah das Schwert muss ich mal ziehen”-Besucher!
Weitere Schiffe und Museen haben wir uns dann aber gespart. Meinen Aufkleber für die Heckklappe konnte ich auch erfolgreich ergattern. Danach ging es mit heftigen Böen wieder auf die Bahn. Unser Bus wurde hin und her geworfen wie ein kleines Spielzeug. Ich habe wohl entschieden zu wenig für diesen Ausflug gepackt und einfach zu wenig Gewicht auf den Achsen. Teilweise mussten wir die Fahrt auf unter 70 km/h drosseln. Langsam aber am Stück sind wir dann spät am Abend in den nächsten sicheren Hafen eingelaufen und damit offiziell wieder “im Süden” und weg von der See. Scheee wars 🙂