Der schreitet hier mit großen Schritten voran. Genau wie der Frühling praktisch über Nacht kam, kündigt sich der lange dunkle Winter nun rasch an. Nachts fallen die Temperaturen ab und an schon auf 0 Grad und am Tag werden es auch in der Sonne selten über 15 Grad. Es wird Zeit die Jacken wieder auszupacken und dem außergewöhnlich trockenem und warmen Sommer Ade zu sagen. Die Tage werden nun schnell kürzer und im tiefsten Winter geht die Sonne hier nicht einmal mehr richtig auf, wenn man von ein bis zwei Stunden diffusem Zwielicht absieht. Zeit noch ein paar Sonnenstrahlen zu tanken und die letzten Tage draußen genießen, solange es noch warm genug dazu ist. Dieses Motto scheint auch unsere SFI-Lehrerin Yvonne zu haben. Wir sollen für morgen Wanderschuhe und Vesper einpacken. Ich schätze der Unterricht wird sich morgen ins Freie verlagern.

Meine Befürchtungen wurden wahr. Der “Freilufttag” entpuppte sich nicht nur als Ausflug sondern auch noch als pädagogisch wertvoll. So marschierten alle SFI-Klassen gemeinsam an den nächsten See, wo wir erst einmal Kaffe & Fika gehalten haben. Unsere frisch gegründete Klassenclique hat das prompt zu einem internationalen Picknick erweitert, indem wir einfach alle verfügbaren Brote, Salate und Getränke auf einen Haufen stapelten und diesen dann gemeinsam nieder machten.

Anschließend wurden wir in kleine Gruppen zu fünf Mitgliedern eingeteilt und mit einer Liste voller schwedischer Wörter zum Thema Wald, See und Wiese in besagten Wald geschickt. Die Gruppen wurden dabei so verteilt, dass alle Mitglieder aus unterschiedlichen Ländern kamen. So wurde sicher gestellt, dass wir auch Schwedisch sprechen. Nun sollten wir so viel wie möglich von unserer Liste in einer Tüte sammeln und mit der Beute zurück zum Treffpunkt kommen, wo es weitere Aufgaben in Schnitzeljagdmanier zu lösen gab.

Zum pädagogischen Höhepunkt sollten wir dann “Bilder” aus den gesammelten Gegenständen entwerfen. Ich bin mir sicher, dass Yvonne Dinge wie Bär, Ren oder Fisch nur wegen der Vollständigkeit mit auf die Liste gesetzt hat. Nun, einen Bären und ein Ren haben wir auch nicht in die Tüte bekommen – sehr wohl aber einen Fisch, den ich gefunden habe. Dementsprechend haben wir garantiert den schönsten Fischfriedhof des Jahres gebaut.

Am nächsten Freilufttag verkrieche ich mich dann doch lieber in meinem Bett anstatt mit toten Fischen zu spielen und halbe Bäume durch den Wald zu schleppen.

Tja, heute war es soweit. Wir treffen uns am Nachmittag am Schrottplatz. Ulf hat meinen alten Bus auf einem Hänger dabei. Der ist dafür zwar eigentlich viel zu klein, aber der Bus wiegt ja ausgeschlachtet kaum noch etwas. Wir unterhalten uns eine Weile mit dem Verantwortlichen, der bei Schrott aus dem Ausland etwas ins Schwitzen kommt. Nach ein paar Minuten haben wir aber alles geregelt und ein Bagger hievt den Bus von unserem Anhänger.

Honeywell versucht noch dreimal durch Rollen in Richtung Geländeumzäunung zu entfliehen, wird aber jedes mal vom Bagger wieder eingeholt. Schlussendlich geht es dann doch Richtung Presse und mir wird das Herz ein wenig schwer. Zwar doch nur ein Stück Metall haben wir doch eine Menge zusammen erlebt. Durch die ganzen Reparaturen und Umbauten in Eigenregie habe ich doch sehr viel Schweiß und Zeit in den Bus gesteckt.

Ein Trostpflaster bekommen wir aber auch noch. Ich kann die Entsorgungspapiere morgen nach der Schule abholen. Nun hat der Verantwortliche einen Teil meiner Geschichte mitbekommen und meinte etwas in der Art: Wer zur Schule geht hat doch kein Geld. Heute sei mein Glückstag und er entsorgt den Bus gratis. Das ist doch mal was!

Sowas aber auch. Da möchte wohl jemand anderes auch umziehen und war ganz kurz vor mir unterwegs. Nun habe ich alle örtlichen Supermärkte abgeklappert und alle Bananenkisten sind schon weg. Meine Ausbeute sind traurige 1,5 Bananen- und eine ME Attendskiste. Das ist zu wenig aber immerhin ein Anfang! Und das in ner Stadt mit einer der beiden wichtigsten Papierfabriken Schwedens 😀

Inspiriert vom Schattenschreiber:


beko@daedalus:~ # history | awk '{print $2}'|awk 'BEGIN {FS="|"} {print $1}'|sort|uniq -c | sort -nr |head -n 10
74 cd
62 ls
34 amarok-query
25 su
20 killall
18 vi
17 ps
17 mount
17 links
13 lvu

Ich verbringe also die meiste Zeit am Computer damit mich auf der verwirrenden Struktur meiner Festplatte zurecht zu finden, der Musikbox Anweisungen zu geben und massenweise Prozesse zu tötenbeenden oder mich zum Superuser zu erheben.

Und ich dachte ich hätte inzwischen auch ein RealLifeechtes Leben 😀

"ich liebe es"™ von McDonald© – wer kennt es nicht, das goldene M®

Nachdem ich es gestern wohl etwas zu dolle getrieben habe, brauchte ich heute morgen irgendwas warmes im Magen. Bei McPlastic war ich schon lange nicht mehr. Gut, den Namen verdienen sie eigentlich nicht mehr so, da ja das meiste heute aus Pappe ist. McPappe also. Die freundliche Bedienung hatte heute ihren ersten Tag und zur Abwechslung habe ich sogar alles verstanden, was sie mich fragte, und umgekehrt. Mein Schwedisch wird wohl passabel 😉 Der Burger liegt übrigens bei 1.08 Euro und ist damit 8 Cent teurer als in Deutschland. Ich nehme gleich zwei und bloß keinen Kaffee.

Gedankenverloren zählte ich dann die ganzen Marken- und Copyrightzeichen auf der PappPlastikverpackung, während ich meine leckeren, gesunden und vor allem warme Burger futterte. So früh am Morgen mit Brummschädel schon weit über Zehn zählen zu müssen schockierte mich, gelinde gesagt, nun doch ein wenig. Andererseits: Mit 2.42 Mrd. Euro Jahresumsatz für 2005 wird das so schon seine Richtigkeit – ja sogar seine Notwendigkeit – haben. Die neuen Zahlen am Jahresende werde ich mir dann mit dem Wissen, dass 2.16 Euro davon von mir waren, ebenfalls ansehen 🙂